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Die Tote im Keller – Helene Tursten

Ein Auto wird gestohlen.

Ein pensionierter Polizist wird kaltblütig überfahren.

Ein totes Mädchen wird im Keller gefunden.

Zwei Flüchtlinge aus dem Gefängnis werden verhaftet.

Ein Massaker in einem Casino auf Teneriffa.

Sklavenhandel in Europa im 21. Jahundert.

Wie das alles zusammen passt? Das zeigt Helen Tursten in Ihrem Buch „Die Tote im Keller“. Die Handlung beginnt in Schweden mit einem Autodiebstahl. Die Autodiebe überfahren den pensionierten Polizisten in einer dunklen Winternacht, als sie vor der Polizei die Flucht ergreifen.

Während die Polizei die Spur aufnimmt, wird in einem kleinen Wäldchen, in einem Erdkeller zufällig die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Bei den Ermittlungen wird schnell klar das es sich um eine Sexsklavin aus Ostdeutschland handelt. Bei der Untersuchung des Mordes wird Kriminalinspektorin Irene Huss vor eine grausame Wahrheit gestellt: in der Geschichte der Menschheit hat es nie so viele Sklaven auf der Welt gegeben wie zur heutigen Zeit. Mindestens 26 Millionen Menschen leben in Sklaverei und werden zur Prostitution gezwungen. Junge Mädchen werden entführt, von der Familie verkauft oder mit dem Versprechen auf eine bessere Zukunft weggelockt. Ihnen wird der Pass abgenommen sobald sie im Ausland angekommen sind, niemand erkennt sie, niemand vermisst sie.

Die Sexsklavenhändler reisen quer durch Europa und verharren in jedem Land wenige Wochen um dort ihre Mädchen anzubieten. Durch Ihre Kollegin Linda Holm erfährt Irene von einem Sexsklaven-Ring der Sie nach Teneriffa führt. Kaum im Urlaubsparadies eingetroffen wird sie Zeugin eines brutalen Massakers und entkommt nur knapp mit ihrem Leben. Wieder in Schweden angekommen, werden die Autodiebe gefasst. Doch dies ist nur der Anfang einer riesigen Domino-Kette die langsam umfällt und der Fall wird nach und nach aufgelöst und entblößt schreckliches und den Mörder des Mädchens.

 

Ein todsicherer Tipp für alle, die makellos entwickelte, eingängig geschriebene und aktuelle Themen behandelnde Kriminalromane schätzen.

Friedrich Ani, Süddeutsche Zeitung

Das Buch behandelt ein brandaktuelles Thema welches unsere Gesellschaft oft unter den Teppich kehrt. Es zeigt wie gross Armut und Verzweifelung in einigen Osteuropäischen Ländern sein muss, dass Eltern ihre Kinder an Sklavenhändler verkaufen. Es zeigt wie einfach es den Händlern ist durchs ganz Europa zu reisen, Wohnungen anzumieten und ihren skrupellosen Geschäften nachzugehen.

Niemand vermisst die Kinder, sie bekommen einen neuen Pass, eine neue Identität. Sie können sich nicht gegen ihr trauriges Schicksal wehren. Werden sie nicht mehr gebraucht, werden sie verkauft und ermordet. Eine schreckliche Wahrheit vor der keiner die Augen verschließen darf.

Ein spannendes und mitreißendes Thema in einem einfachen Schreibstil verpackt. Oft schweift die Handlung zu Nebenhandlungen ab und nimmt dem Buch leider etwas die Spannung. Sobald man sich jedoch an die vielen schwedischen Wörter und Namen gewöhnt hat lässt es sich angenehm lesen.

Fazit: Ein nettes Buch, gute aktuelle Handlung, jedoch für Spannungsliebhaber zu zäh im Schreibstil.

Gutes Buch! Jedoch kein Page-Turner!

 

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